Geschichte der Drechslerei
„So fing alles an“
Mit 28 Jahren wurde Drechseln zum Hobby
1983 zog ich mit meiner Frau Birgit und unseren zwei Kindern ( inzwischen 4 ) in unser neu gebautes Eigenheim in Riechberg ein.
Da fing ich an, „bewaffnet“ mit einer Drechselvorrichtung für die Bohrmaschine und einem kleinen Drechselbuch, die ersten Erfahrungen zu machen. Kleine Leuchter und Verschiedenes für die Wohnung waren die Stücke, die entstanden sind. Es kam die Weihnachtszeit und die von Birgit liebevoll neu bemalte vierstöckige Pyramide ihrer Oma wurde in der Stube aufgestellt.
Krippenfiguren aus Gips drehten ihre Runden. Holzfiguren – Fehlanzeige. Selbst in Seiffen unmöglich.
Also warum es nicht mal selbst versuchen. Die ersten „Männel“ in Dockenform gedreht, dazu kleine Arme und alles bemalt. Ich war ganz Stolz darauf. Als Birgit die Kinder in den Kindergarten brachte, nahm Sie die Figuren mit, um sie zu zeigen. Auch die Kindergärtnerin fand die „Männel“ schön und bat sie gleich behalten zu dürfen. Auch die anderen Frauen meldeten sofort Bedarf an und so kam ich an diesem Tag zu meinen ersten Aufträgen als „Männelmacher“.
Meine Freude für dieses Hobby war geweckt und ich suchte nach allem, was es in den Bücherläden über die Erzgebirgische Volkskunst und das Drechseln gab. Ich hatte Glück, es gab gute Bücher*, die ich natürlich mit Begeisterung studierte. Meine Beschäftigung mit dem Drehen von Figuren wurde immer intensiver.
Daraufhin ging ich 1985 zum Rat des Kreises in Hainichen und beantragte im „Nebenerwerb“ meine Figuren verkaufen zu dürfen.
Die Wohnung war nun halb Werkstatt, im Keller wurde gedrechselt und in der Küche gemalt und das bis 1988.
Im nächsten Heft: Wie wird mein Hobby zum Beruf . Bücher:
• Bachmann – Holzspielzeug aus dem Erzgebirge
• Dietmar Lang – Schnitzen
• Steinert - Drechseln in Holz